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Nachhaltigkeit in der Wirtschaft: Wege zur grünen Zukunft

Ökonomische Nachhaltigkeit: Bausteine für eine grüne Zukunft

Was ist eigentlich gemeint, wenn über Nachhaltigkeit gesprochen wird? Für Unternehmen ist das längst zu einer entscheidenden Frage geworden, die zu beantworten immer schwieriger wird. Steigende Anforderungen und Erwartungen von Stakeholdern machen deutlich, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur eine ethische Verpflichtung ist, sondern eine strategische Notwendigkeit. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil ihrer Strategie zu verankern und dies am besten im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes, der ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Als Expert*innen bieten wir nicht nur strategische Unterstützung bei der Implementierung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, sondern auch umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich „Sustainability“. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung und Potenziale einer nachhaltigen Wirtschaft zu schärfen. Dabei stehen Wissensaustausch, innovative Prozesse und inspirierende Initiativen im Vordergrund, um eine nachhaltige Lebensgrundlage zu gestalten. Durch fundierte Analysen, aktuelle Forschungsergebnisse und praxisnahe Beispiele möchten wir Unternehmen und die Gesellschaft dazu ermutigen, nachhaltiges Handeln zu festigen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Kontext?

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bedeutet, eine Wirtschaftsweise zu fördern, die langfristig lebensfähig ist und nicht auf kurzfristige Gewinne fokussiert, sondern auch unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte den Erhalt von natürlichen Ressourcen sicherstellt. Das beinhaltet die Förderung von fairem Handel, die Unterstützung lokaler Gemeinschaften und die Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialkosten bei wirtschaftlichen Entscheidungen. Ein Abwägen ökologischer und ökonomischer Relevanzen ist dafür unerlässlich.

Wir sind fest davon überzeugt, dass die Orientierung am Prinzip der Nachhaltigkeit sowohl eine ethische Verpflichtung als auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit darstellt. Durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit unserem Ressourcenverbrauch können wir sowohl unsere Umwelt schützen als auch zu einer gerechten Gesellschaft beitragen und diese für zukünftige Generationen erhalten. Mit unseren berufsbegleitenden Studienprogrammen wie dem Executive MBA Energy Management, dem Master Sustainability, Entrepreneurship & Technology und dem Lehrgang ESG & Nachhaltigkeit trägt die WU Executive Academy aktiv dazu bei, einen positiven Wandel in Richtung nachhaltige Gesellschaft herbeizuführen.

Ressourcen für Ihr Unternehmen und Ihre persönliche Weiterbildung

Auf unserer Website finden Sie eine Vielzahl an Artikel, Interviews und praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen, Ihre persönlichen oder unternehmerischen Zielsetzungen in Einklang mit einer nachhaltigen Strategie zu bringen. Schnuppern Sie gleich hier in unsere aktuellsten News-Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit, oder scrollen Sie weiter runter, wo wir Ihnen die wichtigsten Begriffe in Bezug auf ökonomische Nachhaltigkeit näherbringen und Unterstützung für Ihren Weg in Richtung Zukunftsfähigkeit bieten. Von der Reduzierung Ihres ökologischen Fußabdrucks bis hin zur Implementierung umweltfreundlicher Geschäftspraktiken.

Das große ABC der Energiewende: Teil 2

06. Mai 2024

Was Sie vermutlich noch nicht zum Thema wussten

Das Gelingen der Energiewende ist vermutlich eine der schwierigsten und zugleich wichtigsten Herausforderungen, vor der die Menschheit jemals gestanden ist. Dass die Zeit drängt, die Aufgabe äußerst komplex ist und nur auf globaler Ebene gemeinsam lösbar sein wird, darüber sind sich Expert*innen einig. Jonas Puck, wissenschaftlicher Leiter des Executive MBA Energy Management der WU Executive Academy, räumt im großen ABC der Energiewende mit den gängigsten Mythen zum Thema Energiewende auf und liefert mit jedem Buchstaben pointiertes Hintergrundwissen über wenig bekannte Zusammenhänge zu einem der zentralsten Zukunftsthemen unseres Planeten.

Energiewende ABC
Der zweite Teil des Energiewende ABCs. Alle Bilder in diesem Artikel wurden in ChatGPT mit DALL E erstellt.
Energiewende ABC: M

ABC der Energiewende: Meeresenergie-Motive

Die Nutzung erneuerbarer Energien aus Ozeanen und Meeren, etwa durch Wellen-, Gezeiten- oder Ozeanwärmekraftwerken, könnte einen nicht unwesentlichen Beitrag im Rahmen der Energiewende leisten, weil es hier zu starken energetischen Bewegungen kommt, die sich grundsätzlich gut zur Stromerzeugung eignen. Allerdings stehen diese Technologien noch am Anfang ihrer Entwicklung und bringen auch Umwelt- und Naturschutzbedenken mit sich. Was bedeuten diese Anlagen für Flora und Fauna, was für die Anrainer und den Tourismus?

Ein weiterer Aspekt: Die Energie entsteht oft dort, wo man sie nicht braucht. Wie bekommt man sie also möglichst ohne Verluste von den Ozeanen zu den Endverbrauchern? Trotz allem ist die Nutzung der Energie aus den Meeren und Ozeanen mit Sicherheit ein aussichtsreiches Entwicklungsfeld für die Energieversorgung der Zukunft.

Energiewende ABC: N

ABC der Energiewende: Netto-Null-Nadelöhr

Um die Erwärmung der Erde zu begrenzen, muss die Weltwirtschaft zügig netto null Emissionen erreichen. Dies ist eine enorme Herausforderung, die drastische Maßnahmen in allen Sektoren erfordert. Die angestrebten +1,5°C über Vorindustrie-Niveau im Jahr 2030 sind de facto nicht mehr zu erreichen, weil es kaum Länder gibt, deren Bemühungen nicht dramatisch gegenüber den vereinbarten Zielen hinterherhinken.

Und es besteht die weitverbreitete Angst – vor allem seitens der Unternehmen - dass steigende Energiepreise einen dramatischen Wohlstands- und Wettbewerbsverlust mit sich brächten. Diese Sorge ist aber bei weitem nicht für alle produzierenden Unternehmen begründet. Abgesehen von energiereichen Betrieben wie etwa der Stahl- oder Zementindustrie machen die Energiekosten eines durchschnittlichen produzierenden Unternehmens lediglich ein bis drei Prozent der Gesamtkosten aus.

Energiewende ABC: O

ABC der Energiewende: Ölpreis-Orakel

Man würde annehmen, dass vor allem ein hoher Ölpreis dazu führt, dass Konsumentinnen und Konsumenten eher auf erneuerbare Energien umsteigen. Das liegt daran, dass Menschen unter einem Hochpreis-Scenario nach alternativen und günstigeren Energiequellen suchen, um Kosten zu sparen.

Hohe Ölpreise haben aber auch Schattenseiten. Öl- und Gaskonzerne gehören zu den größten Investoren in Renewables, weil sie langfristig neue Geschäftsmodelle entwickeln müssen. Diese Investitionen drohen sich zu verzögern oder nehmen ab, solange das aktuelle Öl- und Gas Business erfolgreich ist. Trotz eines günstigen Preis-Szenarios findet der Ausbau der erneuerbaren Energien daher erheblich langsamer statt, als man denken könnte.

Energiewende ABC: P

ABC der Energiewende: Plastik-Problem

Die Produktion sowie Entsorgung von Kunststoffen tragen erheblich zum Klimawandel bei. Da Plastik größtenteils aus Erdöl besteht, werden sowohl bei der Gewinnung des Rohstoffs als auch bei Produktion, Transport und bei nicht fachgerechten Recycling - durch Lagerung auf Deponien (Methan) oder Verbrennen (CO2 und andere Schadstoffe) - Treibhausgase emittiert. Obwohl Wiederverwendung und Recycling von Kunststoffen helfen können, Emissionen zu reduzieren, sind diese Maßnahmen bisher nur begrenzt wirksam.

Zudem gibt es weltweit unterschiedliche Standards, wie mit Altplastik umgegangen wird. Während in der EU die Recyclingrate für Kunststoffverpackungsabfälle im Schnitt knapp über 42% liegt, sind es in den USA lediglich 9%. Schlusslichter bei diesem Thema sind einige afrikanische und asiatische Länder, in denen es wenig bzw. keine Infrastruktur für Abfallmanagement gibt.

Energiewende ABC: Q

ABC der Energiewende: Quoten-Querelen

Schüler lernen früh, dass Quote und absolute Menge in der Praxis ein großer Unterschied sein können bzw. der eine Wert ohne den anderen oft nicht aussagekräftig ist. Und genauso verhält es sich auch bei der Darstellung des Anteils an fossiler Energie am Gesamtportfolio. Wenn also ein Land stolz behauptet, dass in seinem Energieportfolio die Quote der fossilen Energie um 15% gesunken ist, dann bedeutet das nicht zwangsläufig, dass die absolute verbrauchte Menge an fossiler Energie zurückgegangen ist. Vielmehr geht die verringerte Quote an fossiler Energie gerade in Wachstumsregionen oft mit einem erheblich erhöhten Energiebedarf einher.

So täuscht die gute Nachricht unter Umständen darüber hinweg, dass die absolute Menge an ausgestoßenem CO2 vielleicht nur deutlich weniger oder sogar gar nicht gesunken ist.

Energiewende ABC: R

ABC der Energiewende: Rebound-Reaktion

Es gab sie schon zu Zeiten Thomas Edisons: Menschen, die die Glühbirne intensiver nutzten, als es eigentlich nötig gewesen wäre. Effizienzsteigerungen bewirken in der Regel eine Senkung der Verbraucherpreise. Die Rebound-Reaktion (oder Bumerang-Effekt) besagt: Sobald wir eine günstigere Energiequelle nutzen und dabei Energie und Geld sparen können, tendieren wir dazu, mehr davon zu verbrauchen und den Spareffekt damit teilweise aufzuheben. Ein einfaches Beispiel: Man kauft ein sparsames Auto und fährt damit ab sofort auch kurze Wege. Aber auch makroökonomisch wirkt der Effekt. Die Energieersparnis mancher Konsument*innen kann den Energiepreis senken und dadurch zu höherem Verbrauch bei anderen Konsument*innen führen.

Eine indirekte Rebound-Reaktion wäre, dass durch Energieeffizienz gesparte Geld in anderen Bereichen auszugeben, die wiederum mehr Energie verbrauchen. Auch bei der Entwicklung von Produkten kommt die Rebound-Reaktion zum Tragen. Flachbildfernseher sind zwar energiesparender als Röhrenfernseher. Da Menschen aber immer größere Bildschirme kaufen, steigt der Energieverbrauch durch TV-Nutzung trotzdem jedes Jahr.

Energiewende ABC: S

ABC der Energiewende: Speicher-Spagat

Bei Gas- oder Atomkraftwerken ist es möglich, den Energie-Output zu steuern. Das ist bei Wind- und Wasserkraft oder Solarenergie schwieriger. An stürmischen und zugleich sonnigen Tagen laden Ökostromkraftwerke sehr viel Strom in die Netze – der Strompreis sinkt in den Minusbereich, ein Systemkollaps droht. Der paradoxe Effekt: Die betroffenen Netzbetreiber*innen müssen ihren Abnehmer*innen Geld bezahlen, damit sie den Überschuss an Strom loswerden.

Ein Beispiel: An windigen Tagen speisen Windräder in Deutschland so viel Strom ins Netz ein, dass Deutschland gezwungen ist, etwa Österreich Geld dafür zu bezahlen, damit es überschüssige Kapazitäten abnimmt, die die Stabilität des deutschen Netzes gefährden. Die Österreicher*innen verwenden diesen zusätzlichen Strom, um via Pumpspeicherkraftwerken Wasser in gebirgige Stauseen zur Energiespeicherung zu pumpen, um es dann abzulassen, wenn der Strom in Deutschland wieder benötigt wird. Eine große Herausforderung der Zukunft wird es sein, Möglichkeiten zur Energiespeicherung zu entwickeln, um das Problem von potenziell überlasteten Stromnetzen zu adressieren.

Energiewende ABC: T

ABC der Energiewende: Tipping-Point-Tragödie

Die Tipping-Points (auch: Kipppunkte) des Klimasystems beschäftigen schon seit längerem nicht mehr nur Klimaexpert*innen, sondern tauchen in der öffentlichen Diskussion immer öfter auf. Das hat einen guten Grund: Zwar sind die Tipping-Points laut Definition des Weltklimarats IPCC nicht etwa Punkte, ab denen das Klima (wie oft fälschlicherweise behauptet) tatsächlich unumkehrbar „kippt“, sondern ab einem gewissen Punkt geht das (Klima-)System von selbst in einen ganz anderen Zustand über. Wir sprechen also von abrupten, sich negativ verstärkenden Klimaeffekten, die unumkehrbar sein können, aber nicht müssen.

Eine weitere Besonderheit dieser Kipppunkte ist ihr Domino-Effekt: Kipppunkte, die sich gegenseitig - wie Dominosteine - umwerfen. Kippt ein Teilsystem, folgen weitere. Das Ende der Atlantikzirkulation, das Abschmelzen der Pole oder das Auftauen der Permafrostböden sind Beispiele für solche Tipping-Points.

Energiewende ABC: U

ABC der Energiewende: Urbanisierungs-Utopie

Die Urbanisierung, also das Wachstum von Städten, bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen für den Klimaschutz mit sich. Städte sind Hotspots von Emissionen, aber sie können auch Vorreiter beim Umstieg auf erneuerbare Energien sein. Zum Beispiel durch grüne Gebäude, effiziente Infrastrukturen (Nahverkehr) und nachhaltige Mobilität, etwa beim Car- oder Fahrrad-Sharing. Allerdings sind die grünen Lungen und Naherholungsgebiete in der Regel etwas außerhalb der Stadt.

Gerade das Thema Regionalität, das für das Gelingen der Energiewende eine zentrale Rolle spielt, wird im urbanen Raum besonders evident. Nachhaltige Landwirtschaft, die eine Großstadt wie Wien versorgen könnte, findet außerhalb von Städten statt. Somit kann Urbanisierung nur ein gangbarer Weg in Richtung Zero-Co2-Emissionen sein, wenn es gelingt, die regionale (Nahrungsmittel-)Versorgung mit der Urbanisierung in Einklang zu bringen. Genau hier sind innovative Ansätze, die das Potenzial zu einem echten Gamechanger haben, so wichtig.

Energiewende ABC: V

ABC der Energiewende: Vogelschlag-Verarsche

Windräder spielen in vielen Regionen der Erde eine wichtige Rolle und Windkraft steht sehr weit oben im Portfolio nachhaltiger Energieträger. Zugleich stehen Windräder aber auch aus ökologischen und gesellschaftlichen Gründen vermehrt in der Kritik. In Deutschland etwa hält sich das Thema Vogelschlag durch Windkraftanlagen hartnäckig in den Medien. Angeblich fallen Unmengen an Singvögeln der Windenergie zum Opfer.

Aktuelle Studien rücken dieses sehr emotional aufgeladene Thema wieder ein bisschen ins rechte Licht. Würde man an allen Stellen, wo es theoretisch in Deutschland möglich wäre, Windräder aufstellen (was in etwa + 90% bedeuten würde), würde die Menge an durch Windräder getöteter Vögel lediglich 1% jenes Vogelschlags, oder besser „Vogelrisses“ ausmachen, der jedes Jahr durch Hauskatzen verursacht wird. Natürlich ist jedes einzelne Leben wertvoll und muss geschützt werden, das Ausmaß des Vogelschlags wird aber oft übertrieben dargestellt.

Energiewende ABC: W

ABC der Energiewende: Wahl-Wahnsinn

Eine der größten Herausforderungen nachhaltiger Energieerzeugung stellen mit Sicherheit die politischen Wahlmechanismen in den meisten (demokratischen) Ländern dar. Oft treffen Politiker*innen Entscheidungen nicht nur anhand der Frage, ob eine Maßnahme die beste Lösung für alle Beteiligten (Menschen, Umwelt, etc.) ist, sondern danach, wie sehr sie die Wahrscheinlichkeit ihrer nächsten Wiederwahl oder jener ihrer Partei fördert. Nur so ist es zu erklären, dass viele Maßnahmen umgesetzt werden, die ganz offensichtlich mittel- und langfristig die schlechteste aller Lösungen darstellen.

Hinzu kommt noch, dass gerade bei einem Thema wie der Energiewende Entscheidungen bzw. deren Auswirkungen erst viele Jahre später spürbar werden. Besondere Gefahr geht hier von populistischen Systemen aus, in denen die Menschen keine oder zu wenige Infos bzw. nicht die Möglichkeit haben, Informationen auf ihre Richtigkeit zu überprüfen. Deshalb kommt gerade dem Thema Bildung und unabhängigen Medien eine unschätzbar wichtige Rolle beim Gelingen der Energiewende zu.

Energiewende ABC: X

ABC der Energiewende: X-Faktor-X-treme

Der „X-Faktor“ ist das große Fragezeichen, das Unplanbare am Weg zur Zero-CO2-Emissions. Es bezeichnet alle unvorhergesehenen Ereignisse, Entwicklungen oder Technologien, die eine mehr oder weniger große Auswirkung auf das Gelingen der Energiewende haben können. Diese können (auf den ersten Blick) auch negativer Natur sein. Denken wir beispielsweise an die Atomkatastrophe von Fukushima, die gerade in Europa zu einem völligen Umdenken in der Atompolitik geführt hat. Oder den Ukraine-Krieg, der viele von diesen Errungenschaften wieder zunichtegemacht und zu einer wahren Renaissance der Atomenergie geführt hat.

Sie können aber natürlich auch gänzlich positiv und begrüßenswert sein. Etwa bahnbrechende technologische (R-)Evolutionen wie weniger ressourcenintensive Energie-Speicherlösungen, die die Rahmenbedingungen der Energieproduktion rasch völlig verändern können.

Energiewende ABC: Y

ABC der Energiewende: Yes, to Youth Empowerment

Die Stärkung der Jugend im Kampf gegen den Klimawandel ist entscheidend, wie die Bewegung Fridays for Future gezeigt hat. Vielen von uns geht das Thema Klimawandel (noch) nicht so nahe, weil wir derzeit die unmittelbare Auswirkung (noch) nicht, oder nur selten zu spüren bekommen. Vielmehr handelt es sich um ein Zukunftsthema, das vor allem für die Generationen nach uns unmittelbar relevant wird.

Deshalb ist es auch so wichtig, gerade unter der Jugend eine zukunftsfähige Awareness für das Thema zu erzeugen, denn sie sind nicht nur die Führungskräfte der Zukunft, sondern haben gemeinsam auch die Kraft, die Entscheidungsträger*innen von heute davon zu überzeugen, dass es aktuell eigentlich kaum ein wichtigeres Thema als das Gelingen der Energiewende gibt. Und wieder sind es Bildungsinstitutionen, denen hier bei der Awareness-Bildung – sowohl von Jungen als auch Älteren - eine wichtige Aufgabe zuteilwird. 

Energiewende ABC: Z

ABC der Energiewende: Zero-Emissions-Wissenschafts-Zankerei

Die Wissenschaft und Forschung spielt eine wesentliche Rolle bei der Erforschung und Entwicklung von Lösungen für den Klimawandel und die Energiewende. Dies umfasst sowohl technologische Innovationen als auch die Erforschung von sozialen, wirtschaftlichen und politischen Aspekten. Nicht nur beim Thema Effizienz von erneuerbaren Energien, auch bei der Speicherbarkeit von Energie hat die Wissenschaft schon einen großen Beitrag geleistet. Darüber sind sich viele Expertinnen und Experten einig.

Andere behaupten allerdings, dass seitens der Wissenschaft noch viel mehr passieren muss. Gerade wenn es um die Entwicklung und Vermarktung von weiteren alternativen Energieträgern geht, gäbe es noch viel Luft nach oben. Aber es wäre unfair, die Verantwortung allein auf die Wissenschaft abzuwälzen. Auch Politik und Unternehmen können hier einen wertvollen Beitrag leisten, indem sie zusätzliche Mittel für Investitionen in F&E in ihren Jahresbudgets/-etats festschreiben, die explizit für Innovationen im Zusammenhang mit der Energiewende verwendet werden.

Mehr über die Energiewende und Wege zur erneuerbaren Energie, lesen Sie im ersten Teil unseres großen Energiewende-ABCs.

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Inhaltsverzeichnis

Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement in Ihrem Unternehmen

Bei strategischem Nachhaltigkeitsmanagement handelt es sich um einen systematischen Ansatz, der sicherstellt, dass Nachhaltigkeitsziele fest in der Unternehmensstrategie verankert werden. Anhand einer Wesentlichkeitsanalyse werden dabei die für das Unternehmen relevanten Nachhaltigkeitsaspekte bestimmt und Maßnahmen erarbeitet. Diese sollen hauptsächlich auf die Minimierung umweltspezifischer, ökonomischer und sozialer Auswirkungen einzahlen. Durch diese Maßnahmen gelingt es Unternehmen, nicht nur regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Sie übernehmen auch Verantwortung im Sinne einer sozialen Nachhaltigkeit und gewährleisten langfristige Wettbewerbsfähigkeit.


Für Unternehmen ist ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement aus mehreren Gründen von zentraler Bedeutung, legt es doch den Grundstein für umweltschonendes Wirtschaften, indem es sie dabei unterstützt, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und Ressourcen langfristig effizienter zu nutzen. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln bedeutet hierbei, vorausschauende Entscheidungen zu treffen, um Ausgaben im Rahmen zu halten und das Beste aus dem verfügbaren Budget herauszuholen. Umweltbewusstes Handeln in diesem Kontext bedeutet grundsätzlich Vermeidung, Reduzierung oder Kompensation von Maßnahmen, die sich schädlich auf die Umwelt auswirken.

Gleichzeitig ermöglicht ein extensives Nachhaltigkeitsmanagement Unternehmen, den steigenden Erwartungen von Kund*innen, Investor*innen und anderen Stakeholdern gerecht zu werden.

Verantwortungsvolle Unternehmensführung: Was ist CSR?

Corporate Social Responsibility (CSR) basiert grundsätzlich auf dem Bewusstsein, dass Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung besitzen und nach dieser im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaft handeln müssen. 2011 wurde erstmals eine Strategie zur sozialen Verantwortung von der Europäischen Kommission veröffentlicht. Diese Initiative basiert auf der Intention, gute Bedingungen für nachhaltiges Wachstum und verantwortungsvolles Wirtschaften zu schaffen. Sie identifiziert Handlungsfelder und gibt Hinweise, wie CSR in bestehende Konzepte und Unternehmensstrategien implementiert werden kann.


CSR verfolgt dahingehend ein Handlungsprinzip, nach dem Unternehmen - über politische Zielsetzungen hinaus - freiwillig ökologische und soziale Maßnahmen in ihre Geschäftsaktivitäten sowie in Kooperationen mit Stakeholdern integrieren. Dazu gehören z.B. die Umsetzung von oder Beteiligung an Projekten zum Schutz unseres Ökosystems. Auch philanthropische Aktivitäten wie Spenden an gemeinnützige Organisationen, Sportvereine sowie Jugendförderung oder die Unterstützung lokaler Gemeinschaftsprojekte fallen unter den Begriff CSR. Darüber hinaus können Unternehmen ihre soziale Verantwortung durch die Schaffung fair entlohnter Arbeitsplätze, die Wahrung von Mitarbeiterrechten und die Förderung von Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz wahrnehmen.

CSR hat insbesondere dadurch an Stellenwert gewonnen, das Unternehmen zunehmend danach beurteilt werden, was sie für die Gesellschaft und auch die Umwelt leisten und welchen Einsatz sie erbringen. Auch wenn die Umsetzung von CSR-Maßnahmen freiwillig erfolgt, so werden diese Maßnahmen im Rahmen der gesellschaftlichen Verantwortung doch mittlerweile vorausgesetzt. Zudem zahlen sie in besonderem Maße auf die Reputation von Unternehmen ein.

Mehr Nachhaltigkeit durch ESG? Der Schlüssel zur ganzheitlichen Unternehmensstrategie

In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie gesellschaftliche Verantwortung und nachhaltiges Wirtschaften umgesetzt werden können. Eine effektive Nachhaltigkeitsstrategie könnte sich z.B. an den Prinzipien von ESG orientieren. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Buzzword „ESG“?

ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Sozial) und Governance (Unternehmensführung). Diese drei Schlüsselaspekte (auch: "Drei-Säulen-Modell" oder "Drei Dimensionen" der Nachhaltigkeit) ermöglichen eine ganzheitliche Bewertung von Unternehmen. Sie stellen sicher, dass ökonomischer Erfolg nicht auf Kosten von Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und ethischen Standards erzielt wird. Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien ist daher entscheidend, um langfristiges Wachstum und Resilienz zu gewährleisten und die Erwartungen verschiedener Stakeholder zu erfüllen. 

Im Folgenden finden sich einige Beispiele, wie nachhaltige Unternehmen konkret ESG-Prinzipien in ihre Organisationsstrategie integrieren:

  • Umwelt: Verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen, Einsatz erneuerbarer Energien, Reduzierung von Emissionen, wirtschaftliches und nachhaltiges Reisen, Schutz natürlicher Lebensräume und Förderung von Biodiversität
  • Soziales: Förderung gesunder Arbeitsbedingungen, Diversity und Inklusion, gesellschaftliches Engagement, Produktverantwortung
  • Governance: Transparenz in Entscheidungsprozessen, Einhaltung ethischer Grundsätze, Integrität, Schutz von Menschenrechten, Vermeidung von Ausbeutung, Bestellung eines/einer Geldwäsche- / und Compliancebeauftragten, Risikomanagement, Lieferantenauswahl

Ausblick auf 2030: Die Bedeutung der Sustainable Development Goals (SDGs)

Im Jahr 2015 und im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, einigten sich die Vereinten Nationen auf die sog. Sustainable Development Goals (SDGs). Diese sind als universeller Aufruf zur Beendigung von Armut, zum Schutz des Planeten und zur Sicherstellung von Wohlstand auf internationaler Ebene zu verstehen.

Die „SDGs“ bieten einen umfassenden Rahmen für die Förderung ökonomischer Nachhaltigkeit, indem sie mit insgesamt 17 Entwicklungszielen und 169 Zielvorgaben Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung vorgeben. Unternehmen können zur Erreichung der SDGs beitragen, indem sie ihre Unternehmensabläufe an diesen Vorgaben z.B. durch Investitionen in saubere Energietechnologien und nachhaltige Infrastruktur zur Bekämpfung der Klimakrise (SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz) ausrichten.

Green Finance: Finanzielle Wege in eine nachhaltige Zukunft

Der Schutz von Umwelt und Klima ist eine Aufgabe nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Finanzwelt. Der in diesem Kontext etablierte Begriff „Green Finance“ bezieht sich dabei auf Investitionen in umweltfreundliche Projekte und Unternehmen, die dazu beitragen, Umweltbelastungen zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft zu fördern. Grüne Finanzinstrumente wie grüne Anleihen und nachhaltige Investmentfonds ermöglichen es Investor*innen dabei, in klimaschonende und nachhaltige Projekte zu investieren, während sie gleichzeitig finanzielle Renditen erzielen.

Unternehmen wiederum können durch die Ausgabe grüner Anleihen Kapital für umweltfreundliche Investitionen beschaffen und somit gleichzeitig ihr Engagement für ökologische Nachhaltigkeit unter Beweis stellen. Regierungen haben die Möglichkeit, mittels sog. grüner Finanzierung durch politische Maßnahmen (wie z.B. steuerliche Anreize, Förderprogramme) Investitionen in umweltfreundliche Projekte zu fördern und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen.

Responsible Leadership: Sustainability als Leitprinzip

Damit Unternehmen eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie implementieren können, bedarf es Führungskräften, die einen verantwortungsvollen Führungsstil pflegen und werte- sowie nachhaltigkeitsorientiert handeln. Responsible Leadership ist daher insbesondere auch dahingehend zu verstehen, Impulse zu Kommunikation und Interaktion zu geben, Unternehmensabläufe zu hinterfragen und auf ihre ethischen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Grundsätze zu prüfen und ggf. zu modifizieren. Entscheidungen sollten dabei im Sinne einer nachhaltigen Zukunft weg von kurzfristigem finanziellem Erfolg hin zu Corporate Social Responsibility getroffen werden.

Der Begriff des Responsible Leadership bezeichnet somit vor allem das ethische und langfristig orientierte Handeln von Führungskräften und Entscheidungsträgern in Unternehmen. Es zielt darauf ab, ökonomischen Erfolg zu erwirken, ohne dabei Ressourcen zu gefährden. Dies bedeutet, dass Unternehmen nicht nur kurzfristige Gewinnmaximierung anstreben, sondern auch soziale und umweltspezifische Auswirkungen in ihre Entscheidungen einbeziehen. Verantwortungsvolle Führungskräfte streben nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen finanziellen Zielen, Umweltschutz und sozialer Verantwortung. Diese Herangehensweise ist wichtig, um langfristig stabile und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die sowohl den Interessen der Unternehmen als auch der Gesellschaft insgesamt dienen. Sie trägt dazu bei, das Vertrauen von Stakeholder zu stärken, die Reputation des Unternehmens zu verbessern und langfristige Werte zu schaffen.

Energiewende: Ökologische Transformation für eine zukunftsfähige Energieversorgung

Im Kontext von "Nachhaltigkeit" kommt man auch an dem Begriff "Energiewende" nicht vorbei. Dabei bezeichnet die sog. Energiewende den Übergang von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energiequellen, um langfristige Stabilität in der Energieversorgung zu gewährleisten. Dieser Wandel zielt darauf ab, die Abhängigkeit von begrenzten und umweltschädlichen Ressourcen zu verringern und gleichzeitig neue Wachstums- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Durch die Förderung erneuerbarer Energien können Unternehmen von stabilen und erschwinglichen Energiepreisen profitieren, während gleichzeitig Umweltbelastungen und die Abhängigkeit von volatilen Energiemärkten reduziert werden. Die Energiewende ist somit ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschafts- und Gesellschaftsausrichtung, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte miteinander vernetzt.

Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung

Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gesellschaft befriedigt, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden (Stichwort: Enkelgerechtigkeit) und die den Schutz natürlicher Ressourcen zwingend in den Mittelpunkt stellt, ist unabdingbar. Erste Maßnahmen, Pläne und Vorschriften wurden bereits auf den Weg gebracht, Unternehmen befassen sich freiwillig oder verordnet mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie der Neuausrichtung von Unternehmenszielen und Strategieprozessen.

Die Zukunft einer ökologischen Wirtschaft ist geprägt von einem tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise, wie Unternehmen agieren und Werte schaffen. Sie umfasst eine Reihe innovativer Ansätze, die darauf abzielen, den Begriff der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt wirtschaftlicher Entscheidungen zu stellen. Dies beinhaltet die verstärkte Nutzung erneuerbarer Ressourcen, die Förderung kreislauforientierter Produktions- und Konsummodelle sowie die Integration umweltfreundlicher Technologien und Praktiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Eine ökologische Wirtschaft der Zukunft strebt nicht nur nach kurzfristigen Gewinnen, sondern berücksichtigt vor allem langfristige Umweltziele und das Wohlergehen kommender Generationen. Die Dringlichkeit dieser Transformation liegt in der Notwendigkeit, den Herausforderungen des Klimawandels und des ökologischen Abbaus zu begegnen und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.

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