Was steckt wirklich hinter ESG?

10. November 2023

Buzzword vs. Professionelles Sustainable Management

Am 6. November 2023 veranstaltete die WU Executive Academy mit Nachhaltigkeitsexpert*innen ein Business Breakfast zum Thema „Was steckt wirklich hinter ESG? Buzzword vs. Professionelles Sustainable Management". Lesen Sie hier unsere Key-Learnings aus der spannenden Diskussion und klicken Sie sich durch die Bildergalerie des Events.

Bild vom Event

Julia Weber, Head of Sustainabilty bei Doka, teilte Einblicke in die unternehmensweite Transformation. Als Teil des Bausektors, der rund 40% der weltweiten Treibhausgasemissionen zu verantworten hat, sieht sich Doka zahlreichen Herausforderungen gegenüber, die es zu bewältigen gilt. Dementsprechend stellen die Ambitionen im Bereich Klimaschutz derzeit den ökologischen Hauptfokus für das Unternehmen dar, das bis 2040 im Einklang mit den österreichischen Klimazielen Net Zero erreichen möchte. Julia Weber betonte die vollumfängliche Integration von Nachhaltigkeit in die Gesamtstrategie des Unternehmens. Doka setzt dabei auf eine strategisch angelegte und evidenzbasierte Entwicklung und Einführung messbarer Indikatoren, um so durch die Ingangsetzung der richtigen Hebel echten Impact im Bereich Nachhaltigkeit zu erzeugen.

In der anschließenden Panel-Diskussion betonten die Experten Dr. Vladimir Preveden und Ass. Prof. Christof Miska die Bedeutung von ESG als Mindeststandard für Unternehmen, wiesen jedoch darauf hin, dass die bloße Einhaltung von Regulierungen nicht ausreicht, um wirklichen Impact oder strategische Wettbewerbsvorteile zu erzielen. ESG ist nicht gleich Nachhaltigkeit, sondern repräsentiert eine Logik zur Aufbereitung von verwandten Zahlen und Daten. In welchem Framework sich entsprechende Maßnahmen abspielen, sei prinzipiell gar nicht so wichtig. SDGs, ESG oder CSRD würden im Endeffekt allesamt Zwangsmaßnahmen darstellen oder beinhalten, die Unternehmen zu der Umsetzung und dem Nachweis von Handlungen bewegen, die ohne diesen Zwang nicht gesetzt werden würden. Letztlich ginge es schlicht und ergreifend darum, das eigene Geschäft auf eine Art und Weise zu betreiben, die weder der Gesellschaft noch der Umwelt oder dem Planeten wehtun.

Vladimir Preveden verdeutlichte, dass Unternehmen, die proaktiv und strategisch an Nachhaltigkeitsfragen herangehen, nicht nur gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, sondern auch neue und vielversprechende Geschäftsmöglichkeiten erschließen. Die Diskussionsteilnehmer*innen waren sich einig, dass es wichtig ist, Kompromisse und Spannungsfelder im Nachhaltigkeitskontext zu erkennen, anzusprechen und auszudiskutieren. Sie betonten die Wichtigkeit von Accountability und warnten vor Greenwashing, also dem bloßen Anstreben eines nachhaltigen Images ohne substantielle Handlungen.

Zusammenfassend unterstrich die Panel-Diskussion die Notwendigkeit für Unternehmen, über bloße Zahlen und Berichte hinauszugehen. Eine langfristige, strategische Sichtweise sowie die Akzeptanz des fundamentalen Wandels sind entscheidend, um den Herausforderungen der Zeit und den Erwartungen von Stakeholder*innen gerecht zu werden. Unternehmen können nicht mehr länger darauf verzichten, sich intensiv mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen.

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