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Nachhaltigkeit in der Wirtschaft: Wege zur grünen Zukunft

Ökonomische Nachhaltigkeit: Bausteine für eine grüne Zukunft

Was ist eigentlich gemeint, wenn über Nachhaltigkeit gesprochen wird? Für Unternehmen ist das längst zu einer entscheidenden Frage geworden, die zu beantworten immer schwieriger wird. Steigende Anforderungen und Erwartungen von Stakeholdern machen deutlich, dass Nachhaltigkeit nicht mehr nur eine ethische Verpflichtung ist, sondern eine strategische Notwendigkeit. Unternehmen stehen daher vor der Herausforderung, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil ihrer Strategie zu verankern und dies am besten im Rahmen eines ganzheitlichen Ansatzes, der ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt.

Als Expert*innen bieten wir nicht nur strategische Unterstützung bei der Implementierung ihrer Nachhaltigkeitsstrategie, sondern auch umfassende Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich „Sustainability“. Unser Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung und Potenziale einer nachhaltigen Wirtschaft zu schärfen. Dabei stehen Wissensaustausch, innovative Prozesse und inspirierende Initiativen im Vordergrund, um eine nachhaltige Lebensgrundlage zu gestalten. Durch fundierte Analysen, aktuelle Forschungsergebnisse und praxisnahe Beispiele möchten wir Unternehmen und die Gesellschaft dazu ermutigen, nachhaltiges Handeln zu festigen.

Was bedeutet Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Kontext?

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit bedeutet, eine Wirtschaftsweise zu fördern, die langfristig lebensfähig ist und nicht auf kurzfristige Gewinne fokussiert, sondern auch unter Berücksichtigung ökologischer und sozialer Aspekte den Erhalt von natürlichen Ressourcen sicherstellt. Das beinhaltet die Förderung von fairem Handel, die Unterstützung lokaler Gemeinschaften und die Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialkosten bei wirtschaftlichen Entscheidungen. Ein Abwägen ökologischer und ökonomischer Relevanzen ist dafür unerlässlich.

Wir sind fest davon überzeugt, dass die Orientierung am Prinzip der Nachhaltigkeit sowohl eine ethische Verpflichtung als auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit darstellt. Durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit unserem Ressourcenverbrauch können wir sowohl unsere Umwelt schützen als auch zu einer gerechten Gesellschaft beitragen und diese für zukünftige Generationen erhalten. Mit unseren berufsbegleitenden Studienprogrammen wie dem Executive MBA Energy Management, dem Master Sustainability, Entrepreneurship & Technology und dem Lehrgang ESG & Nachhaltigkeit trägt die WU Executive Academy aktiv dazu bei, einen positiven Wandel in Richtung nachhaltige Gesellschaft herbeizuführen.

Ressourcen für Ihr Unternehmen und Ihre persönliche Weiterbildung

Auf unserer Website finden Sie eine Vielzahl an Artikel, Interviews und praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen, Ihre persönlichen oder unternehmerischen Zielsetzungen in Einklang mit einer nachhaltigen Strategie zu bringen. Schnuppern Sie gleich hier in unsere aktuellsten News-Beiträge zum Thema Nachhaltigkeit, oder scrollen Sie weiter runter, wo wir Ihnen die wichtigsten Begriffe in Bezug auf ökonomische Nachhaltigkeit näherbringen und Unterstützung für Ihren Weg in Richtung Zukunftsfähigkeit bieten. Von der Reduzierung Ihres ökologischen Fußabdrucks bis hin zur Implementierung umweltfreundlicher Geschäftspraktiken.

Überzeugend nachhaltig die Welt ein kleines Stück besser machen

25. April 2023

Warum Überzeugungskraft als Leadership-Tool so gut funktioniert

Jürgen Wahl, CEO der Gut GmbH und Global Executive MBA Alumnus, hat bereits in jungen Jahren den wichtigen Konnex zwischen Ökologie und Ökonomie erkannt. Heute berät der erfahrene Top-Manager und Unternehmer in Sachen Nachhaltigkeit – und setzt dabei auf Überzeugungskraft als Leadership-Tool.

Jürgen Wahls Karriere ist durchzogen von Aufgaben und Herausforderungen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Er teilt sein Wissen als Berater mit Unternehmen die nachhaltiger agieren wollen. - Portrait Jürgen Wahl
Jürgen Wahls Karriere ist durchzogen von Aufgaben und Herausforderungen rund um das Thema Nachhaltigkeit. Er teilt sein Wissen als Berater mit Unternehmen, die nachhaltiger agieren wollen.

Biodiversität ist ihm ein Anliegen, privat genießt er die Natur, beruflich sorgt er in der Wirtschaft für mehr Umweltbewusstsein und Profitabilität gleichermaßen: der Oberösterreicher Jürgen Wahl lebt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen in vielen Facetten. Schon als Gymnasiast prägte ihn sein leidenschaftlicher Biologie-Lehrer, der nicht nur in einer der ersten Gemeinden Österreichs eine Hackschnitzelheizung etablierte, sondern auch die Schüler*innen in Sachen Artenvielfalt und Ökologiebewusstsein schulte. „Damals erkannte ich, dass Ökologie und Ökonomie sich nicht ausschließen müssen“, sagt der langjährige Top-Manager, Consultant und ehemalige Startup-Manager.

Mit dem MBA in der Tasche einmal um die Welt

Sein Interesse führte ihn zum Studieren an die Universität für Bodenkultur und an die Wirtschaftsuniversität Wien, wo er 1993 den Exportlehrgang absolvierte und 2004 den Global Executive MBA der WU Executive Academy abschloss. Damals machte er auch als Entwicklungshelfer in Bhutan Station, um im Rahmen seines Zivildienstes bei einem Wiederaufforstungsprojekt Bäume zu pflanzen. Zurück in Österreich beschloss er, in die Privatwirtschaft zu gehen: „Ich wollte in Richtung Ökologie mehr unternehmerisch bewegen und umsetzen“, erzählt er. Er landete in der Systemgastronomie bei McDonald´s Österreich und baute dort ein Abfallsammelsystem für Verpackungen und Gastronomieabfälle (Organik, Altspeiseöle, etc.) zum Recycling auf. Dieser erste Job als Umweltmanager sollte ihn entscheidend in Richtung Nachhaltigkeit prägen. Er machte sich 2006 als Unternehmensberater und Consultant selbstständig, baute Startups als Interim-Manager und Vorstand im Energiebereich auf – darunter die Gashandelsfirma Centrex und die Strombörse EXAA, die er via Turnaround stabilisierte.

Eine seiner ersten beruflichen Nachhaltigkeitsaufgaben war der Aufbau eines Abfallsammelsystems bei einer Fast-Food Kette. Foto © shutterstock - Maksim Safaniuk
Eine seiner ersten beruflichen Nachhaltigkeitsaufgaben war der Aufbau eines Abfallsammelsystems bei einer Fast-Food Kette. Foto © shutterstock - Maksim Safaniuk

Zurück im ersten Job – als CEO

Im Jahr 2011 kehrte er an seinen ersten Arbeitsplatz als Geschäftsführer zurück, um das Unternehmen, die nunmehrige Gut GmbH, nur ein Jahr später als Eigentümer von seinem ehemaligen Chef bei McDonald´s zu kaufen. Fünf Jahre später konnte er die Banken und Investor*innen auszahlen und übernahm das Unternehmen vollständig. Noch immer hat er sämtliche CEO- und Vorstandsposten inne. Mit der Wahl & Partner GmbH führt er die hauseigene Unternehmensberatung bestehend aus vier Mitarbeitenden, an die auch die Gut GmbH mit ihren Beratungsaktivitäten angedockt ist. Damit bringt Jürgen Wahl die Nachhaltigkeit ganz praxisbezogen zu seinen Kund*innen – Unternehmen, die zum Teil freiwillig ökologischer agieren möchten oder auch durch gesetzliche Regelungen dazu gezwungen werden. Manchmal müssen via Turnaround Missstände behoben werden.

Überzeugungskraft als Leadership-Skill

Für Jürgen Wahl zählen seine Überzeugungskraft und eine Portion Hartnäckigkeit zu seiner Superpower: „Ich bin kein idealistischer Weltverbesserer, der sich an Zebrastreifen festklebt – auch wenn ich die Verzweiflung gerade der jungen Leute verstehe“, räumt er ein. „Leadership heißt zu überzeugen. Ich versuche immer, die Menschen mit guten Erklärungen und den prozessualen und ökonomischen Vorteilen von Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Unternehmen zu überzeugen“, sagt er. Dabei sei das Thema Nachhaltigkeit der Motor eines umfassenderen Transformationsprozesses, der das Unternehmen immer besser aufstellt.

Jürgen Wahl Portrait

Jürgen Wahl

  • Global Executive MBA Absolvent

Wenn man strategisch Nachhaltigkeit im Unternehmen einführt, optimiert man notgedrungen auch flächendeckend Arbeitsprozesse. Und das führt wiederum zu Kostenersparnissen und mehr Motivation im Team.

Das Prinzip der kleinen Schritte

Wichtig sei dabei, als Berater*in oder Führungskraft das Unternehmen mit Veränderungsbestrebungen nicht zu überfordern: „Transformation sollte in kleinen Portionen heruntergebrochen werden – gerade bei Unternehmen, die freiwillig nachhaltiger werden wollen, funktioniert der Veränderungsprozess dann gut. Wir achten auch immer darauf, Best Practices aus Skandinavien und Deutschland aufzubereiten und unseren Kund*innen zu zeigen.“

In seinem persönlichen und beruflichen Wirken möchte Jürgen Wahl „die Welt ein kleines Stück besser machen“, sagt er. Privat zieht es ihn in die Berge, er will dort weiterhin die Natur unbeschadet genießen und engagiert sich im Wildnisgebiet Dürrenstein nahe dem Lunzer See auch für das Thema Biodiversität. „All das motiviert mich auch, meinen Job gut zu machen“, sagt er. Jürgen Wahl selbst führt seine Mitarbeiter*innen partizipativ: „Ich beziehe mein Team ein und versuche auch hier so gut wie möglich Verständnis zu schaffen. Egal ob Mitarbeiter*innen oder Kund*innen: wenn sie verstehen, warum sie etwas tun, sind sie motiviert und Veränderung ist viel einfacher möglich.“

Wordrap

Was ärgert Dich am meisten in den Medien?
Nachhaltigkeit ist ein schwieriges Thema. Momentan ärgert mich, dass Elektromobilität als Allheilmittel gesehen wird, die problematische globale Rohstoffbeschaffung bei den Batterieherstellung aber ausgeklammert wird. Technologiefeindlichkeit stört mich auch. Es bringt nämlich nix, den Verbrennungsmotor zu verbieten – wenn wir in den nächsten 20 Jahren sicher noch viel in Forschung und Entwicklung erleben werden.
Das bringt Dich morgens aus dem Bett:
der Wecker. Und die Morgenmeditation – sie hilft mir, mich geistig auf den Tag einzustellen.
Eine Stärke, die Deine Mitarbeiter*innen an Dir besonders schätzen:
meine Zuversicht.
Eine Stärke, die Du an Mitarbeiter*innen besonders schätzt:
Dass wir ein sehr gut eingespieltes Team sind und ich mich auf meine Mitarbeiter*innen verlassen kann.
Eine Sache, die Du unbedingt brauchst, um gut arbeiten zu können:
meinen Laptop und seit zwei Jahren auch eine Lesebrille.
Wenn Du drei Wünsche frei hättest, welche wären das?
Gesundheit. Dass es meinen Kindern auch in Zukunft gut geht. Und ganz generell ein zufriedenes und erfülltes Leben.
Das soll man über Dich sagen, wenn Du in Pension gegangen bist:
Ich bin zwar kein Mensch, der gerne zurückschaut, aber schön wäre: „Er hat die Welt ein kleines Stück besser gemacht.“

Hier erfahren Sie alles über die Sustainable Development Goals.

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Inhaltsverzeichnis

Strategisches Nachhaltigkeitsmanagement in Ihrem Unternehmen

Bei strategischem Nachhaltigkeitsmanagement handelt es sich um einen systematischen Ansatz, der sicherstellt, dass Nachhaltigkeitsziele fest in der Unternehmensstrategie verankert werden. Anhand einer Wesentlichkeitsanalyse werden dabei die für das Unternehmen relevanten Nachhaltigkeitsaspekte bestimmt und Maßnahmen erarbeitet. Diese sollen hauptsächlich auf die Minimierung umweltspezifischer, ökonomischer und sozialer Auswirkungen einzahlen. Durch diese Maßnahmen gelingt es Unternehmen, nicht nur regulatorischen Anforderungen gerecht zu werden. Sie übernehmen auch Verantwortung im Sinne einer sozialen Nachhaltigkeit und gewährleisten langfristige Wettbewerbsfähigkeit.


Für Unternehmen ist ein strategisches Nachhaltigkeitsmanagement aus mehreren Gründen von zentraler Bedeutung, legt es doch den Grundstein für umweltschonendes Wirtschaften, indem es sie dabei unterstützt, den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und Ressourcen langfristig effizienter zu nutzen. Wirtschaftlich nachhaltiges Handeln bedeutet hierbei, vorausschauende Entscheidungen zu treffen, um Ausgaben im Rahmen zu halten und das Beste aus dem verfügbaren Budget herauszuholen. Umweltbewusstes Handeln in diesem Kontext bedeutet grundsätzlich Vermeidung, Reduzierung oder Kompensation von Maßnahmen, die sich schädlich auf die Umwelt auswirken.

Gleichzeitig ermöglicht ein extensives Nachhaltigkeitsmanagement Unternehmen, den steigenden Erwartungen von Kund*innen, Investor*innen und anderen Stakeholdern gerecht zu werden.

Verantwortungsvolle Unternehmensführung: Was ist CSR?

Corporate Social Responsibility (CSR) basiert grundsätzlich auf dem Bewusstsein, dass Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung besitzen und nach dieser im Sinne einer nachhaltigen Wirtschaft handeln müssen. 2011 wurde erstmals eine Strategie zur sozialen Verantwortung von der Europäischen Kommission veröffentlicht. Diese Initiative basiert auf der Intention, gute Bedingungen für nachhaltiges Wachstum und verantwortungsvolles Wirtschaften zu schaffen. Sie identifiziert Handlungsfelder und gibt Hinweise, wie CSR in bestehende Konzepte und Unternehmensstrategien implementiert werden kann.


CSR verfolgt dahingehend ein Handlungsprinzip, nach dem Unternehmen - über politische Zielsetzungen hinaus - freiwillig ökologische und soziale Maßnahmen in ihre Geschäftsaktivitäten sowie in Kooperationen mit Stakeholdern integrieren. Dazu gehören z.B. die Umsetzung von oder Beteiligung an Projekten zum Schutz unseres Ökosystems. Auch philanthropische Aktivitäten wie Spenden an gemeinnützige Organisationen, Sportvereine sowie Jugendförderung oder die Unterstützung lokaler Gemeinschaftsprojekte fallen unter den Begriff CSR. Darüber hinaus können Unternehmen ihre soziale Verantwortung durch die Schaffung fair entlohnter Arbeitsplätze, die Wahrung von Mitarbeiterrechten und die Förderung von Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz wahrnehmen.

CSR hat insbesondere dadurch an Stellenwert gewonnen, das Unternehmen zunehmend danach beurteilt werden, was sie für die Gesellschaft und auch die Umwelt leisten und welchen Einsatz sie erbringen. Auch wenn die Umsetzung von CSR-Maßnahmen freiwillig erfolgt, so werden diese Maßnahmen im Rahmen der gesellschaftlichen Verantwortung doch mittlerweile vorausgesetzt. Zudem zahlen sie in besonderem Maße auf die Reputation von Unternehmen ein.

Mehr Nachhaltigkeit durch ESG? Der Schlüssel zur ganzheitlichen Unternehmensstrategie

In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie gesellschaftliche Verantwortung und nachhaltiges Wirtschaften umgesetzt werden können. Eine effektive Nachhaltigkeitsstrategie könnte sich z.B. an den Prinzipien von ESG orientieren. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Buzzword „ESG“?

ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Sozial) und Governance (Unternehmensführung). Diese drei Schlüsselaspekte (auch: "Drei-Säulen-Modell" oder "Drei Dimensionen" der Nachhaltigkeit) ermöglichen eine ganzheitliche Bewertung von Unternehmen. Sie stellen sicher, dass ökonomischer Erfolg nicht auf Kosten von Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und ethischen Standards erzielt wird. Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien ist daher entscheidend, um langfristiges Wachstum und Resilienz zu gewährleisten und die Erwartungen verschiedener Stakeholder zu erfüllen. 

Im Folgenden finden sich einige Beispiele, wie nachhaltige Unternehmen konkret ESG-Prinzipien in ihre Organisationsstrategie integrieren:

  • Umwelt: Verantwortungsvoller Umgang mit Rohstoffen, Einsatz erneuerbarer Energien, Reduzierung von Emissionen, wirtschaftliches und nachhaltiges Reisen, Schutz natürlicher Lebensräume und Förderung von Biodiversität
  • Soziales: Förderung gesunder Arbeitsbedingungen, Diversity und Inklusion, gesellschaftliches Engagement, Produktverantwortung
  • Governance: Transparenz in Entscheidungsprozessen, Einhaltung ethischer Grundsätze, Integrität, Schutz von Menschenrechten, Vermeidung von Ausbeutung, Bestellung eines/einer Geldwäsche- / und Compliancebeauftragten, Risikomanagement, Lieferantenauswahl

Ausblick auf 2030: Die Bedeutung der Sustainable Development Goals (SDGs)

Im Jahr 2015 und im Rahmen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, einigten sich die Vereinten Nationen auf die sog. Sustainable Development Goals (SDGs). Diese sind als universeller Aufruf zur Beendigung von Armut, zum Schutz des Planeten und zur Sicherstellung von Wohlstand auf internationaler Ebene zu verstehen.

Die „SDGs“ bieten einen umfassenden Rahmen für die Förderung ökonomischer Nachhaltigkeit, indem sie mit insgesamt 17 Entwicklungszielen und 169 Zielvorgaben Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung vorgeben. Unternehmen können zur Erreichung der SDGs beitragen, indem sie ihre Unternehmensabläufe an diesen Vorgaben z.B. durch Investitionen in saubere Energietechnologien und nachhaltige Infrastruktur zur Bekämpfung der Klimakrise (SDG 13 - Maßnahmen zum Klimaschutz) ausrichten.

Green Finance: Finanzielle Wege in eine nachhaltige Zukunft

Der Schutz von Umwelt und Klima ist eine Aufgabe nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Finanzwelt. Der in diesem Kontext etablierte Begriff „Green Finance“ bezieht sich dabei auf Investitionen in umweltfreundliche Projekte und Unternehmen, die dazu beitragen, Umweltbelastungen zu reduzieren und eine nachhaltige Zukunft zu fördern. Grüne Finanzinstrumente wie grüne Anleihen und nachhaltige Investmentfonds ermöglichen es Investor*innen dabei, in klimaschonende und nachhaltige Projekte zu investieren, während sie gleichzeitig finanzielle Renditen erzielen.

Unternehmen wiederum können durch die Ausgabe grüner Anleihen Kapital für umweltfreundliche Investitionen beschaffen und somit gleichzeitig ihr Engagement für ökologische Nachhaltigkeit unter Beweis stellen. Regierungen haben die Möglichkeit, mittels sog. grüner Finanzierung durch politische Maßnahmen (wie z.B. steuerliche Anreize, Förderprogramme) Investitionen in umweltfreundliche Projekte zu fördern und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen.

Responsible Leadership: Sustainability als Leitprinzip

Damit Unternehmen eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie implementieren können, bedarf es Führungskräften, die einen verantwortungsvollen Führungsstil pflegen und werte- sowie nachhaltigkeitsorientiert handeln. Responsible Leadership ist daher insbesondere auch dahingehend zu verstehen, Impulse zu Kommunikation und Interaktion zu geben, Unternehmensabläufe zu hinterfragen und auf ihre ethischen, wirtschaftlichen und nachhaltigen Grundsätze zu prüfen und ggf. zu modifizieren. Entscheidungen sollten dabei im Sinne einer nachhaltigen Zukunft weg von kurzfristigem finanziellem Erfolg hin zu Corporate Social Responsibility getroffen werden.

Der Begriff des Responsible Leadership bezeichnet somit vor allem das ethische und langfristig orientierte Handeln von Führungskräften und Entscheidungsträgern in Unternehmen. Es zielt darauf ab, ökonomischen Erfolg zu erwirken, ohne dabei Ressourcen zu gefährden. Dies bedeutet, dass Unternehmen nicht nur kurzfristige Gewinnmaximierung anstreben, sondern auch soziale und umweltspezifische Auswirkungen in ihre Entscheidungen einbeziehen. Verantwortungsvolle Führungskräfte streben nach einem ausgewogenen Verhältnis zwischen finanziellen Zielen, Umweltschutz und sozialer Verantwortung. Diese Herangehensweise ist wichtig, um langfristig stabile und nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln, die sowohl den Interessen der Unternehmen als auch der Gesellschaft insgesamt dienen. Sie trägt dazu bei, das Vertrauen von Stakeholder zu stärken, die Reputation des Unternehmens zu verbessern und langfristige Werte zu schaffen.

Energiewende: Ökologische Transformation für eine zukunftsfähige Energieversorgung

Im Kontext von "Nachhaltigkeit" kommt man auch an dem Begriff "Energiewende" nicht vorbei. Dabei bezeichnet die sog. Energiewende den Übergang von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energiequellen, um langfristige Stabilität in der Energieversorgung zu gewährleisten. Dieser Wandel zielt darauf ab, die Abhängigkeit von begrenzten und umweltschädlichen Ressourcen zu verringern und gleichzeitig neue Wachstums- und Beschäftigungsmöglichkeiten zu schaffen. Durch die Förderung erneuerbarer Energien können Unternehmen von stabilen und erschwinglichen Energiepreisen profitieren, während gleichzeitig Umweltbelastungen und die Abhängigkeit von volatilen Energiemärkten reduziert werden. Die Energiewende ist somit ein entscheidender Schritt hin zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Wirtschafts- und Gesellschaftsausrichtung, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte miteinander vernetzt.

Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung

Die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gesellschaft befriedigt, ohne die Bedürfnisse zukünftiger Generationen zu gefährden (Stichwort: Enkelgerechtigkeit) und die den Schutz natürlicher Ressourcen zwingend in den Mittelpunkt stellt, ist unabdingbar. Erste Maßnahmen, Pläne und Vorschriften wurden bereits auf den Weg gebracht, Unternehmen befassen sich freiwillig oder verordnet mit dem Thema Nachhaltigkeit sowie der Neuausrichtung von Unternehmenszielen und Strategieprozessen.

Die Zukunft einer ökologischen Wirtschaft ist geprägt von einem tiefgreifenden Wandel in der Art und Weise, wie Unternehmen agieren und Werte schaffen. Sie umfasst eine Reihe innovativer Ansätze, die darauf abzielen, den Begriff der Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt wirtschaftlicher Entscheidungen zu stellen. Dies beinhaltet die verstärkte Nutzung erneuerbarer Ressourcen, die Förderung kreislauforientierter Produktions- und Konsummodelle sowie die Integration umweltfreundlicher Technologien und Praktiken entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Eine ökologische Wirtschaft der Zukunft strebt nicht nur nach kurzfristigen Gewinnen, sondern berücksichtigt vor allem langfristige Umweltziele und das Wohlergehen kommender Generationen. Die Dringlichkeit dieser Transformation liegt in der Notwendigkeit, den Herausforderungen des Klimawandels und des ökologischen Abbaus zu begegnen und eine nachhaltige Zukunft zu gewährleisten.

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